... und es geht weiter
Bei der Vorbereitung auf diesen Blog bin ich über ein Gedicht gestolpert. Und da dieses Gedicht so gut in diese Zeit passt, möchte ich heute dieses Gedicht mit euch teilen.
Bedenkt...
"Bedenkt, dass jetzt um diese Zeit, der Mond die Stadt erreicht. Für eine kleine Ewigkeit sein Milchgesicht uns zeigt. Bedenkt, dass hinter ihm ein Himmel ist, den man nicht definieren kann. Vielleicht kommt jetzt um diese Zeit ein Mensch dort oben an. Und umgekehrt wird jetzt vielleicht ein Träumer in die Welt gesetzt. Und manche Mutter hat erfahren, dass ihre Kinder nicht die besten waren. Bedenkt auch, dass ihr Wasser habt und Brot, dass Unglück auf der Straße droht, für die, die weder Tisch noch Stühle haben und mit der Not die Tugend auch begraben. Bedenkt, dass mancher sich betrinkt, weil ihm das Leben nicht gelingt, dass mancher lacht, weil er nicht weinen kann. Dem einen sieht man's an, dem andern nicht. Bedenkt, wie schnell man oft ein Urteil spricht. Und dass gefoltert wird, das sollt ihr auch bedenken. Gewiss, ein heißes Eisen, ich wollte niemand kränken, doch werden Bajonette jetzt gezählt und wenn eins fehlt, es könnte einen Menschen retten, der jetzt um diese Zeit in eurer Mitte sitzt, von Gleichgesinnten noch geschützt. Wenn ihr dies alles wollt bedenken, dann will ich gern den Hut, den ich nicht habe, schwenken. Die Frage ist, die Frage ist, sollen wir sie lieben, diese Welt? Sollen wir sie lieben? Ich möchte sagen, wir wollen es üben." (aus: Hanns Dieter Hüsch, Ich möcht ein Clown sein)
Und beginnen wir damit, uns selbst zu lieben, mit allen Ecken und Kanten, mit allen Macken und Falten, mit aller Unvollkommenheit. Dann machen wir es auch den anderen leicht uns zu lieben. Und öffnen wir unser Herz, für all die, die ebenfalls unvollkommen sind. So oft sehen wir nur eine Fassade und sind schnell mit einem Urteil zur Stelle. Gerade jetzt und in dieser besonderen Zeit können wir üben, genau hinzusehen, hinzuhören und mitzufühlen. Lasst uns üben emphatisch zu sein.
Und wenn du in diesem Prozess feststeckst, suche dir Unterstützung. Sprich mit einer Freundin / einem Freund darüber, wende dich an eine Beratungsstelle oder buche dir ein Coaching mit mir.
Wenn du magst, schreib mir doch, ob du was es gerade alles schönes in deinem Leben gibt, wie es dir damit geht oder ganz allgemein, über welche Themen du gerne etwas lesen möchtest. Ich freue mich immer über deine Rückmeldungen!
bis dahin... herzliche Grüße, bleib achtsam und gesund
Britta Hülder
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